Das Casino Montreux schliesst seine Online-Plattform GamrFirst

Das Casino Barrière de Montreux hat die bevorstehende Schliessung seiner Online-Spielplattform «GamrFirst» angekündigt – ein strategischer Wendepunkt für dieses traditionsreiche Haus. Mit der Einstellung des Angebots geht ein Sozialplan einher, der 30 Mitarbeitende betrifft, die im digitalen Bereich tätig waren.

Ein streng regulierter Markt in der Schweiz

Das Online-Glücksspiel in der Schweiz unterliegt einer besonders strengen Regulierung. Seit Einführung des Geldspielgesetzes (BGS) können Schweizer Casinos nur über eine Konzessionserweiterung legale Online-Angebote betreiben. Genau in diesem Rahmen war GamrFirst aktiv.

In den letzten Monaten haben jedoch mehrere Casinos ihre Online-Präsenz aufgegeben oder ihre Konzessionserweiterung verloren. In einer Mitteilung vom 21. August 2025 bestätigte die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK), dass die Situation von GamrFirst «bekannt» sei und die nächsten Schritte vom Casino selbst kommuniziert würden.

Vier Jahre digitale Casino-Erfahrung enden

GamrFirst wurde gegründet, um die glamouröse Spielbank-Erfahrung des Casino Montreux ins Internet zu übertragen. Mit über 80'000 registrierten Spielerinnen und Spielern zählte die Plattform zu den bekanntesten Online-Angeboten der Schweiz. Sie bot Slots, Tischspiele, Live-Casino sowie zahlreiche Aktionen – stets unter Aufsicht der ESBK.

Schliessungsdatum und Hinweise an Spieler

Laut offizieller Mitteilung wird GamrFirst am 31. Oktober 2025 endgültig eingestellt. Der Betreiber empfiehlt seinen Kundinnen und Kunden, ihre Online-Aktivität künftig auf Swiss4Win – eine andere in der Schweiz zertifizierte Plattform – zu verlagern.

Wichtige Termine:

• 15. Oktober 2025: Ende der Einzahlungen
• 29. Oktober 2025: Letzter Spieltag
• 30. Oktober 2025, 10:00 Uhr: endgültige Schliessung der Plattform

Spielerinnen und Spieler haben bis zum 31. Oktober 2027 Zeit, ihre Restguthaben über ein spezielles Verfahren auszahlen zu lassen. Bonusse und Freispiele verfallen automatisch mit der Schliessung.

Vollständig gesetzeskonform

Die Geschäftsführung von GamrFirst betont die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben. Kundendaten werden fristgerecht gelöscht. Der Support bleibt bis zum Schlusstag erreichbar, danach wird ein E-Mail-Reklamationsdienst aufrechterhalten.

Folgen für Belegschaft und Strategie

Der Abbau von 30 Stellen ist eine der einschneidendsten Konsequenzen. Für das Casino bedeutet dies nicht nur einen Verlust an digitaler Kompetenz, sondern auch eine klare Rückbesinnung auf das landbasierte Geschäft.

Die Gründe für den Rückzug liegen unter anderem in:

• Hohe Betriebskosten (Sicherheit, IT, Lizenzen, Marketing, Compliance)
• Unzureichende Rentabilität im Vergleich zu den Investitionen
• Regulatorischem Druck im engen Schweizer Markt
• Rückkehr zum Kerngeschäft: terrestrische Spiele und Events im Casino Montreux

Ein Trend im Schweizer Glücksspielmarkt

Die Schliessung von GamrFirst steht nicht alleine da. Zuletzt musste auch das Airport Casino Basel AG seine Online-Konzession am 30. Juli 2025 abgeben. Die ESBK kontrolliert Online-Erweiterungen zunehmend strenger und schreitet bei Unstimmigkeiten ein.

Auswirkungen auf Region und Spieler

Für die Region Montreux bedeutet der Rückzug:

• Verlust der digitalen Sichtbarkeit des Casinos
• Fokus auf das physische Angebot: Events, Live-Spiele, kulturelle Anlässe

Für die Spielerinnen und Spieler heisst es, Guthaben rechtzeitig abzuheben oder den Wechsel auf legale Alternativen wie Swiss4Win vorzunehmen.

Fazit: Ein Signal für die ganze Branche

Die Schliessung von GamrFirst zeigt, dass das Hybridmodell (Landcasino + Online-Casino) in der Schweiz nur unter stabilen Markt- und Regulierungsbedingungen tragfähig ist. Der Fall Montreux unterstreicht, dass wirtschaftlicher Druck, strikte Regulierung und strategische Neuausrichtung Hand in Hand gehen.

Das Casino Montreux ist damit nicht der erste Schweizer Anbieter, der sein Online-Abenteuer beendet – und wahrscheinlich auch nicht der letzte.