Schweizer Casinos lehnen geplante Glückspiel-Gesetzesnovelle ab

2 September 2014

Die 21 Schweizer Casinos lehnen die geplante neue Glückspielgesetzgebung ab. In einem gemeinsamen offenen Brief an die zuständige Kommission fordern sie tiefgreifende Veränderungen.

Nach Meinung der 21 Schweizer Casinos bedarf die geplante Gesetzesänderung zum Glückspielrecht zahlreichen Verbesserungen. Tatsächlich sind seit 2007 die Casino-Umsätze um 27% gefallen. Die an die AHV und die Kantone ausgezahlte Summe schrumpfte in diesem Zeitraum sogar um 34% - und dies, trotz Öffnung zwei neuer Casinos. Die Casinos beklagen, sie zu seien an strikte Regelungen gebunden und verlören deswegen Marktanteile an die nicht oder wenig geregelte Konkurrenz aus illegalem Glücksspiel in Clubs bis hin zu Online-Angeboten und Casinos in den Nachbarländern. Laut Schweizer Casino Verband gehe der Gesetzesvorschlag nicht auf diese Probleme ein, sondern schwäche im Gegenteil weiter die Position der Casinos im Konkurrenzkampf. „Der Gesetzgeber muss sich wieder auf seine ursprünglichen Ziele konzentrieren. Die Schweizer müssen die Möglichkeit haben, in vorschriftsgemäß geregelten und überwachten Schweizer Casinos zu spielen und nicht dazu verleitet werden, sich fremden Angeboten zuzuwenden,“ erklärte Christophe Darbellay, Präsident des Schweizer Casino Verbands. „Hierzu braucht es für die Spieler attraktive Angebote in unserem Land. Nur so können weiterhin die Auszahlungen an die AHV garaniert und gleichzeitig verhindert werden, dass dieses Geld ins Ausland verschwindet.

Zusammenfassend fordern die Casinos, dass Casino-Spiele klar im neuen Gesetz definiert werden und so ein konkurrenzfähiges Angeobt möglich wird. Sie weisen darauf hin, dass der Glückspielmarkt von starken Innovationen lebt. Es sei deshalb „untragbar, dass die auf internationaler Ebene erlaubten Spiele nicht in den Schweizer Casinos angeboten werden können aufgrund von den besonderen Schweizer Vorschriften“. Sie fordern ebenso, dass die aktuelle Zahl von 700 Glückspiel- und Lotterieautomaten (Tactilo) nicht weiter ansteigt. Sie verlangen auch ein Verbot von Glückspiel-Turnieren um Geld außerhalb von Spielbanken, sowie den baldigen Wegfall des Verbots von Online-Casinos. Außerdem halten sie die Bildung einer aus 12 Mitgliedern bestehenden zusätzlichen Präventionskommission für unnötig, da sie „nur zu Überlappungen führen kann“.